Leseproben

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Schmelztiegel Macau - Asien für Einsteiger

von Hanne Walter

Macau, das asiatische Spielerparadies, hat der konkurrierenden Glitzerstadt Las Vegas vieles voraus: eine lebendige, gelebte Geschichte, Stadtviertel, in denen portugiesische und chinesische Traditionen bewahrt und weitergelebt werden, die Lage am Meer und eine üppige Natur.

Gondolieri staken durch Venedig und singen dazu. Das ist nicht wirklich sensationell, denn genau dieser Romantik wegen fahren schließlich viele in die italienische Hauptstadt der Verliebten. Doch diese hier tragen Nikolausmäntel, singen Jingle Bells, brillieren mit klassischen Weihnachtsliedern und haben unverkennbar asiatische Gesichtszüge. Über ihnen spannt sich kein Himmel, sondern ein der Tageszeit gemäß angestrahltes Dach.

Es sind philippinische Musikstudenten, die so stimmgewaltig die Gondolieri geben, während sie vergnügte, sich fortwährend fotografierende Touristen über die Wasserarme staken, an deren Ufern nicht etwa die berühmten Palazzi stehen, sondern grell ausgeleuchtete Shops zum Kauf verführen möchten.

Macau, der einzige Ort Chinas, der das Glücksspiel erlaubt, macht seit einigen Jahren Las Vegas scharfe Konkurrenz mit einer Mischung aus spektakulären Hotels, 35 Spielcasinos, Einkaufsparadiesen und Entertainment in gigantischen Shows. Die italienische Kunstwelt des „Venetian“ am Cotai-Strip protzt genauso wie das amerikanische Pendant mit Markusplatz und Campanile, allerdings doppelt so groß. Und statt des einen Kanals im fernen Wüstenstaat verlustieren sich die Touristen dank der Gondolieri auf dreien. Damit können sie sich fast bis vor die Tür des weltgrößten Casinos rudern lassen. 

 

Kontakt: www.textmanufaktur.berlin 

 

Boomtown des Glücks

von Maggie Riepl

 „Vergiss Las Vegas“ sagt Ophelia Chan vom Macau-Tourismusbüro und schickt mich zum Cotai Strip, wo auf 5,2 km derzeit die größte Vergnügungsmeile Asiens entsteht.

Vegas, das amerikanische Spielerparadies mag bekannter sein, aber bei der chinesischen Konkurrenz wird seit 2006 mehr Umsatz gemacht: 6,95 Milliarden US-Dollar, Tendenz steigend.

Rund um die Uhr wird auf Macau, der Insel im südchinesischen Meer, in 33 Casinos gezockt. In allen sieht es ähnlich aus.: Es glitzert, glänzt und glimmert unter Riesenlüstern mit Deko in den chinesischen Lieblingsfarben Rot und Gold.

Im „Venetian Macau Resort“ befindet sich das größte Kasino der Welt: 51.000 qm: 870 Spieltische und 3400 Spielautomaten. In der Shopping Mall des Resorts geht man über eine nachgebaute Rialto-Brücke und kann sich von Gondolieri auf künstlichen Kanälen herumkutschieren lassen. Das Venetian-Hotel ist mit 3000 Suiten doppelt so groß wie das Schwesterhotel in Vegas.

Ebenfalls am Cotai-Strip steht die „City of Dreams“. 60.000 besuchen täglich den gigantischen Entertainement- Komplex mit drei Edelhotels, 30 Restaurants, jeder Menge Edelklamotten von Gucci bis Pucci und der größten und mit 200 Millionen Euro teuersten Wassershow der Welt „The House of Dancing Water“.

Eines der ältesten Casinos ist das „Lisboa“, hier wurde 1974 der James Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gedreht. Staunend stehe ich vor dem großen Bruder, dem goldglänzenden „Grand Lisboa“-Hochhaus in Form einer überdimensionalen Lotusblüte – dem Symbol Macaus. Es gehört Stanley Ho, der bis 2002 die einzige Glücksspiellizenz in Macau besaß und damit zum Millionär wurde.

 

Kontakt: Maggie Riepl, Lutherstr. 4b, 12167 Berlin, Tel. 030-771 11 46,

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